Hotely Natürlich gibt es viele Arten von madagassischen Restaurants. Das beginnt bei einem vier Quadratmeter grossen Raum mit fixen Bänken, wo es zwei Menus gibt: Reissuppe und Reis mit etwas Fleisch. Andere haben ihre Speisekarte mit Kreide auf eine Wandtafel notiert und bieten vielleicht fünf bis sieben verschiedene Menus, so etwa Reis mit Schweinefleisch, Reis mit Huhnfleisch, Reis mit Zebufleisch. Oft bietet ein Hotely keinerlei sanitarische Anlagen und wer die Hände waschen möchte, wird mit einem Krug Wasser und einem Plastikkübel am Tisch bedient.

Restaurant Der Übergang von einem Hotely zu einem Restaurant ist graduell. Während sich ein Hotely an eine madagassische Kundschaft richtet, hat ein Restaurant den Anspruch, auch der kritischeren europäischen Kundschaft Genüge zu tun. Also mehr Auswahl an Speisen, mehr Getränke, schönere Dekorationen von Gerichten und Speisesaal. Das Gedeck besteht aus Löffel, Gabel und Messer, zudem gibt es eine Serviette, was nur 'gehobene' Hotelys manchmal auch bieten. Die Speisekarte liegt in gedruckter Form vor - obwohl eine Wandtafel vielleicht doch noch auf tagesaktuelle Menus hinweisen mag. Dann aber sind Präsentation und Schrift erlesen. Ein Restaurant verfügt über Toiletten, die jedoch oft von unterschiedlicher Qualität sind.

Die Restaurants der sehr gehobenen Art sind zumeist Orte, wo nur 'die Weissen' (Vazaha) hingehen und daher auch die reichen Indo-Pakistaner. Im Normalfall gehen Madagassen nicht an solche Orte, denn die Preise liegen zumeist im Bereich eines lokalen Monatslohns. Die zumeist von Europäern geführten Lokale haben oft die Ambition, lokale Kulturelemente mit dem aktuellen europäischen Modestil der Inneneinrichtungen zu verbinden. Da schwingt oft viel Zeitgeist mit, oft aber auch echte Raffinesse und manchmal auch einfach nur Stil ohne Charme. Solche Restaurants finden sich fast ausschliesslich in der Umgebung der Badestrände an der Küste.