Gastronomie in Madagaskar
   

Für Schnellleser / executive summary: In Madagaskar werden Sie nicht hungern

Gastronomiereise nach Madagaskar vom 29. März - 12. April 2015, geleitet von Franz Stadelmann

Die Küche Madagaskars besteht nicht nur aus Romazava und Rougaille wie links im Bild. 

Das
s Gastronomie eine Kunst ist und nicht nur der Nahrungsaufnahme dient, ist in einem Land, dessen Bevölkerung vielerorts am Rande des Existenzminimums lebt, ein nicht alltäglicher Gedanke. Trotzdem aber gibt es Restaurants unterschiedlichster Art, etliche davon sind auf europäischem Niveau, andere sind einfach sympathisch.

In den allermeisten Restaurants kann man in Sachen Zutaten wählen zwischen Reis (Standard), Gemüse oder Kartoffeln. (Untenstehende Fotos sind demnach trügerisch, weil sie oftmals Frites zeigen. Doch ich habe in meinen weit über 20 Jahren in Madagaskar schon sehr viel Reis gegessen, sodass ich nunmehr lieber Kartoffeln wähle, sofern es sie gibt...Franz Stadelmann)

Die Produkte kommen frisch in die Küche und auch ein einfacher Salat mit Thon fumé und Tomaten schmeckt ergreifend gut. 

Überhaupt schmecken Tomaten in Madagaskar so ganz anders wie die roten Wasserblasen, die man in Europa im Supermarkt kauft. Die besten Tomaten Madagaskars stammen aus den schwarzen Vulkanerden von Ampefy (westlich von Antananarivo). Es lohnt sich sogar, dort ein paar Tage zu verbringen und in den Vulkanlandschaften zu wandern, den See zu erkunden und abends die herrlichen Gerichte zu geniessen: Zebufleisch, Süsswasserfisch, Gemüse aller Art und natürlich ...Tomaten.

Rafitoto, also Maniokblätter und Reis (links im Bild), ist wohl das, was Rösti für den Schweizer und Spätzle für den Süddeutschen ist. 
Das Gericht ist sowas wie wässriger Spinat mit  lustlosem Reis: es ist jene Mahlzeit, die die Madagassen dann essen, wenn es nichts anderes mehr gibt. 

Sowie die Polenta vor 100 Jahren das Alltagsmenu im (damals) bitterarmen Tessin war und es die ausländischen Besucher (gleich Touristen) brauchte, um den Tessinern klarzumachen, dass Polenta ein ausgezeichnetes Menu ist, so ist es heute an den Vazaha (Ausländern) zu sagen, dass Rafitoto auch auf die Speisekarte gehört. Denn nur ganz wenige Restaurants wagen es, diese 'Armeleutemahlzeit' auf ihre Speisekarte zu setzen.

Ganz selten nur und wahrscheinlich sogar nie werden Sie in Restaurants Maniok oder Maniokblätter auf dem Speiseplan sehen.

   

Ebenso werden Sie so gut wie nie eine Mahlzeit mit 'Jack fruit' essen, in Sri Lanka hingegen werden ausgezeichnete Menus damit zubereitet, sodass man nicht weiss, ob man nun eine Art Fleisch isst oder eben Jack fruit.

Wir von der PRIORI sind keine kulinarische Agentur, aber wir meinen ganz bestimmt, dass Madagaskar in Sachen Kulinarik weit mehr zu bieten hat als gemeinhin zur Auswahl steht und wir sind ebenfalls überzeugt, dass ein weltoffener Kulinariker hier in Madagaskar ein einmaliges Tätigkeitsfeld antreffen würde.

Tatsache aber ist, dass in Madagaskar Pizza und Spaghetti im Vormarsch sind - wie in der Schweiz vor 50 Jahren. Hingegen ist der Begriff 'Kebab' in Madagaskar noch unbekannt.

Tatsache ist ebenfalls, dass Madagaskar als einer der ganz wenigen der derzeit 192 UN-Staaten über kein einziges Mac Donald verfügt. (Auch nicht über Wimpy oder Subway etc)

 
..kulinarischer Spaziergang mit Speisekarten und Preisen...
      
 

Das Essen in Madagaskar ist immer 'ehrlich': es ist so, wie es ist und wenn Sie damit nicht einverstanden sind, dann kommt der Koch oder der Chef und steht dafür gerade. Wenn es wirkliche Beanstandungen gibt, wird das Essen ohne Diskussion ersetzt. 

 

..kulinarischer Spaziergang mit Speisekarten und Preisen...
 

 

 
 

Natürlich interessieren Sie sich auch dafür, was diese herrlichen Speisen denn so kosten. Wir haben dazu über zwei Dutzend Speisekarten abgeschrieben und die Preise dazu ebenfalls kopiert. Sie sehen sie hier. Bitte verstehen Sie, dass wir die Übersetzung in die deutsche Sprache nicht auch noch machen können, denn die Speisekarten sind zumeist in französischer Sprache, in den einfachen Restaurants (Hotely) in madagassischer Sprache. 
Franz Stadelmann

 
Fotostrecke: Essen in Madagaskar (2009)
 

Rein madagassische Restaurants, also 'Hotelys', legen normalerweise wenig Wert auf DekorationenDas Konzept 'das Auge isst mit' ist hier kaum verbreitet, hier gilt das Konzept 'der Magen hat Hunger'. Dies jedoch will keinesfalls heissen, dass diese Speisen nicht auch gut und schmackhaft sind.

 
  

Das in Europa nunmehr moderne Konzept, für 'nichts im Teller, aber schön dekoriert und sehr teuer', ist in Madagaskar noch kaum verbreitet.

 
  
Das Menu ist so gut wie der Koch / die Köchin und somit so gut wie seine / ihre Liebe zum Essen. Doch hinter jedem Koch und jeder Köchin stehen viele Hände und Arme, die mithelfen, die zubereiten und ohne die auch der beste Koch, die beste Köchin kein Essen auf den Teller zaubern könnte. Zudem ist jede Küche abhängig von der Ausrüstung und hier sind die Madagassen richtige Künstler: auch mit den einfachen Kohleöfchen (Fatampera) schaffen sie es, excellente Mahlzeiten zu bereiten.
 
 

Eines ist klar: in Madagaskar findet man jederzeit und überall Essen. Stil und Auswahl hängen natürlich vom Ort und von der Uhrzeit ab. Nichtsdestotrotz geht ein europäischer Magen nie hungrig durch die Landschaft.

 
 

...kulinarischer Spaziergang mit Speisekarten und Preisen...

 

 


| Home |
| Madagaskar entdecken | PRIORI | Land & Leute | Produkte | Informationen |
| deutsch/français/english/nederlands | contact |