Fünf Bäume für einen Flug
 
Neu ab 2009   Fünf Bäume für einen Flug

Wer seinen Flug nach Madagaskar über PRIORI bezieht, für den werden in Madagaskar fünf Bäume gepflanzt. Und zwar nicht anonym und irgendwo, sondern in Ankazobe, 95 km nördlich von Antananarivo auf der Strasse nach Mahajunga. Die Region nördlich von Antananarivo war noch vor 100 Jahren weitgehend bewaldet, nun ist sie eine magere Steppe. Die Hügelkuppen sind nackt und kahl, die Flanken verwittert, die Ebenen meist mit kümmerlichem Gras bedeckt. Diese unwirtliche Region wird regelmässig von Buschfeuern heimgesucht. Nur die Talsohlen entlang von Bächen werden landwirtschaftlich genutzt.
In dieser Magerzone betreut das madagassische Unternehmen L'ile verte im Auftrag von PRIORI ein Aufforstungsprogramm. Gepflanzt werden Baumarten, die selten sind. Also keine schnellwachsenden Eukalyptusarten, die zwar schnell Brennholz liefern, aber die Bodenqualität versauern und verarmen.
Die Aufforstungen befinden sich auf Gemeindeland, es werden also keine privaten Landbesitzer begünstigt. 
Sie können 'Ihre' Bäume besuchen, denn Sie erhalten einen Kadasterplan, auf dem Ihre fünf Bäume eingezeichnet sind. Sie bleiben Besitzer dieser Bäume, virtuell zwar, aber immerhin.
Mit dieser Aktion verzichtet PRIORI auf den Gewinn durch den Ticketverkauf und investiert ihn für die in Madagaskar dringend benötigte Aufforstung. Sie hingegen erhalten ohne Aufpreis fünf Bäume gepflanzt und tragen damit auch bei, die Flugemissionen zu kompensieren. Zudem geben wir dadurch gemeinsam Arbeit in Madagaskar.

 

Natürlich können Sie freiwillig auch weitere Bäume finanzieren. PRIORI setzt Sie dazu gern in Direktkontakt mit L'Ile verte. Selbstverständlich können sie auch über andere Systeme Ihre Flugemissionen kompensieren, so unter anderem durch myclimate.

 

 

 

Mit dieser Initiative ist PRIORI das erste und einzige Reiseunternehmen in Madagaskar, das freiwillig auf einen Flugticket-Gewinn verzichtet, um damit Aufforstungen zu finanzieren. Und soweit wir informiert sind, gibt es eine gleiche oder ähnliche Initiative sogar weltweit nicht.

 

Gepflanzt werden Arten, die in der Gegend selten geworden sind. Die Jungpflanzen stammen von der nationalen Saatgutanstalt SNGF (Silo National des Graines Forestières) in Antananarivo.
Zahana ist eine Medizinalpflanze für den Magen, wird aber auch zur Dekoration und wegen dem Holz gepflanzt. Hazomena ist ein hartes Holz und wird zum Bauen benutzt. Ravintsara dient zur Gewinnung von ätherischem Öl für die Behandlung von grippalen Infekten, Ekzemen, Gelbsucht, Krämpfen, Muskelschmerzen und dergleichen. Ditimena wird ebenfalls für den Hausbau genutzt und Palisander gehört zu den Edelhölzern, die wegen illegaler Abholzung vom Aussterben bedroht sind.

 
 
wissenschaftlicher Name:
Dalbergia baronii; Palisander Khaya madagascariensis Phillarthron madagascariensis Prothorus sericea 
madagassischer Name:
Voamboana Hazomena Zahana Ditimena
 
So verwalten wir die Pflanzungen
 
wissenschaftlicher Name:
Cinnamomum camphora
madagassischer Name:
Ravintsara

Setzen Sie Ihren Baum selber in den Boden! Im Rahmen eines Ausfluges (Tagesausflug oder mehrere Tage) können Sie zusammen mit dem Team von L'Ile Verte in Ankazobe ihre fünf Bäume selber pflanzen. Mit dabei werden Dorfbewohner sein, denn sie sind ja letztendlich verantwortlich, dass diese Bäume nicht zerstört oder abgebrannt werden. 

Dieser Ausflug wird erlebnisreicher, wenn man daraus zwei oder drei Tage macht. Also Hinfahrt ab Antananarivo am Morgen (95 km/ 2 Stunden), Mittagssnack, nachmittags Besichtigung des Geländes und Spaziergang zu Wasserfällen (12 km entfernt, also teils Spaziergang, teils Fahrt mit dem 4x4). Besuch einer Grotte, in der sich Mitte des 19. Jh christliche Religionsflüchtlinge versteckten. Dann Abendessen (traditionelles Menue), Übernachtung in simplem Zimmer. Am nächsten Tag einpflanzen Ihrer fünf Baumschösslinge, Ansprache, Fotos. Mittagssnack. Nachmittagsspaziergang, dann Fahrt und Übernachtung in einem kleinen Naturpark (Sohisika). Abend- und Morgenwanderung im Park. Rückfahrt nach Tana.
 
Aber auch, wenn Sie nur einen Tag 'investieren' wollen, dann möchten wir Sie gern animieren, Ihre Bäume persönlich zu besuchen. Dazu ist ein voller Tag ab Hauptstadt notwendig: 2 Stunden Autofahrt (Richtung Norden, also Mahajunga), dann Besuch der Plantage, Mittagessen in Ankazobe, nachmittags Spaziergang im kaum besuchten Naturreservat von Sohisika, Rückfahrt nach Tana.
Sehr interessant ist der Besuch montags, denn dann findet in Ankazobe der Wochenmarkt statt. 

Bericht der ersten Pflanzaktion im Februar 2009
Am Nachmittag erreichten wir Ankazobe (ca. 90 km von Tana), wo wir als erstes die Jungpflanzen bewässerten, da sie übers Wochenende in der Pepinière nicht gegossen wurden und wegen des Fahrtwindes weiterhin etwas austrockneten. Danach fuhren wir zum Pflanzort etwa 4 km ausserhalb von Ankazobe, um zu sehen, wie weit die Vorbereitung des Bodens mit dem Traktor gediegen war. Da es seit 10 Tagen nicht mehr geregnet hatte, war die Erde sehr hart und wir haben deshalb beschlossen, das Umpflügen mit dem Traktor zu bewerkstelligen. Dies erleichterte die Arbeit mit dem Spaten für die Pflanzlöcher am nächsten Tag enorm. 
Den Rest des Tages verbrachten wir damit, Reis und Öl für die 200 Arbeiter, die für Dienstag zum Pflanzen bestellt waren, zu besorgen und die letzten Details mit dem Bürgermeister zu besprechen. 

Am Dienstag morgen haben wir Monsieur Solofo, der die Pflanzaktion leitete, im Bürgermeisteramt abgeholt und sind mit ihm zum Pflanzort gefahren. Einige der Bauern waren schon da und haben uns geholfen, die Pflanzen vom Pick up abzuladen. Eine Fuhre Mist, vom Bürgermeister organisiert, war auch schon deponiert. Der Rest wurde im Laufe des Morgens mit einem Lastwagen geliefert. Unterdessen organisierten wir 3 Fässer mit 200 l Fassungsvermögen, die wir an einem Wasserbecken, das von dem 10 km entfernten Wasserfall gespeist wird, füllten, damit wir später die jungen Bäumchen giessen können, da es auch in der Nacht nicht geregnet hatte.

Inzwischen waren alle Leute sowie der Lastwagen mit dem Mist angekommen und wie es in Madagaskar üblich ist, wurde die Pflanzaktion mit einer Kabary (Rede) vom Bürgermeister eröffnet. Anwesend waren die örtlichen Autoritäten: der Bürgermeister, sein Stellvertreter, die Belegschaft der Gemeinde, die Gemeindepräsidenten von 15 Gemeinden, Quartier mobil (lokale Sicherheitstruppe), Fokonolona (Gemeindevertreter) und die Ray aman-dreny (die Ältesten). 

Jetzt konnte es losgehen. Mittlerweile war es 10 Uhr. Die Männer gruben mit ihren Spaten (Angady) die Löcher in dem vom Traktor vorbereiteten Boden und die Frauen füllten sie mit dem Mist, den sie in Körben auf ihren Köpfen transportierten. Dann wurde gepflanzt und gegossen. Die Fässer mussten ein zweites mal gefüllt werden. Um die Pflänzchen vor der Sonne zu schützen, wurden in den nebenliegenden Eukalyptushainen Zweige abgebrochen, die als Schattenspender in die Pflanzlöcher gesteckt wurden. Die Leute waren sehr motiviert und es war etwas schwierig, Ordnung in den Haufen zu bringen. Am Anfang ging es relativ diszipliniert zu, doch gegen Ende waren die Reihen nicht mehr als solche zu erkennen und es mussten diverse Pflanzen wieder ausgegraben werden, um eine übersichtliche Pflanzung zu haben. Um 13 Uhr war die Aktion beendet. Nun ging es per Auto, Lastwagen, Motorrad, Fahrrad und zu Fuss zurück zum Bürgermeisteramt, wo der Lohn für die getane Arbeit verteilt werden sollte. Gegen 14 Uhr waren alle anwesend und nach der Dankesrede wurde an jeden Helfer, der vorher namentlich von der Gemeinde registriert wurde, je 1 kg Reis und 0,5 l Öl abgegeben. Alle waren zufrieden und hoffen auf eine weitere Zusammenarbeit. Um 16 Uhr verabschiedeten wir uns und nun bleibt nur noch, auf den Regen zu warten. (R. S.)
 

Bericht der 2. Wiederaufforstung in Ankazobe am 4. + 5. Januar 2010
Diese 2. Wiederaufforstung in Ankazobe findet auf dem gleichen Gelände wie die erste statt.. Sie schliesst sich unmittelbar an die vorjährigen Jungbäume an. Dieses Mal werden allerdings nur 250 Bäumchen gepflanzt. Und weil es im SNGF in Antananarivo keine Ravintsara mehr zu kaufen gab, haben wir diese durch die Sorte Canarium madagascariensis (Ramy) ersetzt. Dieser Baum zählt wie Hazomena zu den Harthölzern und wird für den Hausbau gebraucht. Ausserdem benutzt man die getrocknete Rinde in der katholischen Kirche als Weihrauchersatz. Die anderen Sorten wurden beibehalten und von jeder 50 Pflänzchen gesetzt. Die Ramy haben wir bei einer lokalen Vereinigung namens F.M.S.T. (Fikambanana Miaro ny Sohisika eto Tampoketsa), einem Verein, zum Schutz des Sohisika in der Region des Hochlandes, erstanden. (Siehe auch den Artikel über das Sohisika Reservat).
 

Am Montag, den 4. Januar kamen wir mit 50 Hazomena, 50 Ditimena, 50 Palisander und 50 Zahana gegen Mittag in Ankazobe an. Wir besorgten die 50 Ramy in der Pepiniere von F.M.S.T. und der Rest des Nachmittags verbrachten wir damit, 5 kg Bonbons in 200 Portionen abzupacken. Denn wie schon im letzten Jahr wurden aus 15 Gemeinden insgesamt 200 Leute für diese Aktion bestellt. 200 kg Reis und 100 l Öl wurden am frühen Abend geliefert. 

Die Pflanzung begann am Dienstag morgen, den 5. Januar gegen 9h und da wir nur halb so viele Bäumchen zu setzten hatten wie letztes Jahr, war die ganze Arbeit schon um 11 Uhr getan. Da der Himmel sehr grau war und man deshalb noch am gleichen Tag mit Regen rechnen konnte, musste dieses Mal nicht gegossen werden. Auch die Vorbereitung des Terrains mit dem Traktor konnten wir uns sparen, da die Fläche, die wir heute brauchten, schon beim letzten Mal mit umgepflügt wurde. Die Aktion lief in etwa wie im Vorjahr ab. Die einen gruben die Löcher, die anderen füllten sie mit Mist, der am Morgen von einem Lastwagen geliefert wurde. Wieder andere setzten die Jungpflanzen ein. Allerdings haben wir dieses Mal eine Schnur gezogen, damit die Reihen von je 20 Bäumchen etwas besser erkennbar sind als dies beim letzten Mal der Fall war.  

Kurz nach Mittag fanden sich alle beim Bürgermeisteramt ein und nach den diversen Ansprachen, die etwas länger ausfielen, da man sie am Morgen ausgelassen hatte, ging es an die Verteilung von Reis und Öl. Jeder Helfer bekam 1 kg Reis, ½ l Öl und dieses Mal - weil es erst kurz nach Weihnachten und Neujahr war - , zusätzlich eine Tüte mit Bonbons und einen kleinen Kalender. Alle waren zufrieden und gegenseitig wünschte man, dass die Aktion weitergeht. (R.S.)
  

 
Pflanzen Sie Ihre fünf Bäume selber ein! Oder besuchen Sie sie zumindest. Es sind Ihre Bäume in Madagaskar.
 
So verwalten wir die Pflanzungen
 

Lobenswert, dass sich ein Reiseorganisator auch wirklich engagiert und das schlechte Gewissen nicht einfach delegiert. Das zeigt einmal mehr, dass im Zeitalter des Internets Reisen mit Organisatoren 'von dort' gemacht werden sollten und nicht mit Reisehändlern 'von hier'. 'Geiz ist geil', schön und gut, 'lowest fares' auch gut und so weiter: irgendwer muss irgendwann dafür bezahlen. Wir sind - jeder Einzelne - verantwortlich für unsere Umwelt und die Idee 'fünf Bäume für einen Flug' personifiziert das 'Globale-Welt-Klima-Problem' auf ein handliches und persönliches Stück. Ich habe soeben 100 Bäume gespendet, die ich auch im nächsten Jahr persönlich besuchen und begrüssen werde.
Horst Betz, Hamburg

So verwalten wir die Pflanzungen

Den grauen, staubigen Teppich verwandeln in eine Baumlandschaft, deren Grün 
nicht nur Boden und Luft verbessert, sondern auch eine Weide für Auge und Seele ist.

 

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