Morengy: traditioneller Kampfsport der Sakalava
 

 

 
 

Morengy ist eine Art Thai Boxing: also mit Händen, Fäusten, Füssen und Kopf wird gekämpft. Regeln scheint es kaum zu geben, doch ein Schiedsrichter verhindert Exzesse. Gekämpft wird mit nackten Fäusten und barfuss.

Alles beginnt friedlich. Die jungen Männer versammeln sich rings um die Arena. Wer kampfbereit ist, geht mit erhobenem rechtem Arm mit geballter Faust durch die Arena. Das bedeutet: wer wagt es, mich herauszufordern? Es gibt welche, aber nicht immer. Dann beginnt der Kampf, der kaum mehr als zwei Minuten dauert. Blut fliesst kaum oder nie, aber trotzdem sind die Gewinner schneller bekannt als die Wolken eines Buschfeuers. Wer einen Morengy gewinnt, gewinnt die Welt. Gewinner, aber auch Verlierer, werden von Freunden huckepack aus dem Ring getragen. Bei grossen Turnieren erhält der Gesamtgewinner sogar einen Preis: früher ein Fahrrad, heute sogar ein Auto.

Morengy ist ein Kampfsport der Salalava, die den Westen, Nordwesten und Norden bewohnen. Es ist ein typischer Kampfsport der jungen Männer, obwohl ab und zu auch Mädchen in den Ring gehen. Franz Stadelmann

 
Fotostrecke: Morengy (Jahreszeit: Juni)

10 km südlich von Diego finden so gut wie jeden Samstag Morengy-Kämpfe statt. Jungs wie Mädels fahren in Bussen dorthin: nachmittags für den Morengy und abends für die Disco. Jeder Kämpfer hat seine eigene Art der Vorbereitung. Viele berühren den Boden und lassen Sand durch die Hand rieseln. 

Viele der Kämpfer und Zuschauer kauen Khat, was an den aufgeblasenen Wangen zu sehen ist. Der Sieger rechts wird von einem Freund aus dem Ring getragen. Es ist der gleiche, der den Kämpfer vor dem Kampf massiert, ihm zuredet. Morengy ist uraltes Kulturgut der Sakalava und somit sind damit auch spezielle Kraftsprüche und rituelle Handlungen verbunden.

Morengy ist eine archaische Kampfsportart, die in dieser Form nur auf Madagaskar praktiziert wird. 
Ebenso alt sind die Hahnenkämpfe, die auf dem Hochplateau, aber auch an der Küste (zB in Diego) fast jeden Samstag statt finden. Dieses grausam anzusehende Schauspiel findet jedoch Zuschauer und oft werden hohe Wetten auf den Sieger abgeschlossen. Die Aufzucht von Kampfhähnen ist eine ausschliesslich männliche Domaine. 

 

 

 


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