Unsere Reise mit Priori in den Norden
Nachdem wir vor zwei Jahren
mit PRIORI den südlichen Teil der grossen Insel bereist haben (Ranomafana
- Manakara – Fianarantsoa – Ranohira – Tuléar) wollten wir dieses
Jahr auch den Norden besuchen. PRIORI unterbreitete uns ein
interessantes und auf unsere Prioritäten ausgerichtetes
Reiseprogramm in den zwei Regionen um Mahajunga und Diego Suarez/
Antsiranana.
Früher als drittgrösster Hafen des Landes bekannt ist Mahajunga
jetzt eher in Vergessenheit geraten. Trotzdem hat diese
nordwestliche Ecke des Landes noch Einiges zu bieten. Im Hafen von
Mahajunga entdeckt man nebst modernen Hochseeschiffen auch noch die
einfachen Auslegerboote der Fischer und auch die stattlichen
Küstenkutter die schwer beladen mit Waren bis nach Tulear
hinuntersegeln. Wir schauen kurz beim Beladen zu. Es ist erstaunlich
wie viel Fracht-gut auf einem solchen Schiff Platz hat!
Auf unserer Fahrt zum im Bau begriffenen Baderessort von Antsanitia
kommen wir auch beim heiligen See von Mangatsa vorbei. Über einer
Quelle hat sich ein kleiner See gebildet und darin tummeln sich
viele Fische. Neben dem mit einem rotweissen Tuch bespannten
heiligen Baum füttert der Wächter die Fische von Hand. Insbesondere
die Aale lassen sich die Leckerbissen schmecken.
Die
fünf in der Nähe der Stadt gelegenen Tropfsteinhöhlen sind nicht
sehr bekannt, machen aber trotz jetzt fehlendem Wasser einen
Einblick in das Erdinnere möglich. Der Einstieg ist jedoch ziemlich
beschwerlich!
Die
Fahrt zum Schutzgebiet von Ankarafantsika dauert nur zwei Stunden.
Im grossen Wald des Parks entdecken wir Eidechsen, Chamäleons und
viele verschiedene bunte Vögel – die Lemuren zeigen sich aber erst
am Abend vor unserem Bungalow. Ein kleiner Stausee dient zur
Bewässerung der untenliegenden Reisterassen, beherbergt aber neben
zahlreichen Vogelarten auch noch einige Krokodile. Erwähnenswert ist
auch der Schildkrötenpark, wo die verschiedenen in Madagaskar
lebenden Arten gezüchtet werden.
Die
vierhundert Kilometer bis zur Hauptstadt sind eindrücklich. Hügelzug
reiht sich an Hügelzug und es braucht viele Kurven und viel Berg-
und Talfahrt, um unser Ziel nach 8 Stunden zu erreichen.
Immer wieder entdecken wir die Rauchfahnen der Buschfeuer, die die
Bauern angezündet haben. Abgebranntes Gras und Buschwerk,
halbverkohlte Bäume sind das Resultat dieser Unsitte. Ob die Asche
wirklich als Dünger zur Bodenverbesserung beiträgt ist fraglich.
Südlich von Diego in der Nähe des Ankarana-Schutzgebietes hat sich
mitten in der Nacht der Wind gedreht und das gesetzte Buschfeuer hat
ein ganzes Dorf in ein Inferno verwandelt: Etwa 1200 Leute haben
hilflos zusehen müssen wie ihre Häuser dem Brand zum Opfer gefallen
sind. Mutlos stochern sie in der Asche herum in der Hoffnung noch
einige Habseligkeiten zu finden.
Armon und Yvette Hartmann, Oktober 2008 |