Masoala: Peninsula Trekking durch den Masoala-Naturpark

Route:

ab Antalaha - Cap Est - Maroantsetra
Übersichtskarte von Masoala als pdf.file
 
Lesen Sie hier das gesamte Infodokument über Masoala und unsere Touren
(Dieses Infodokument wurde aktualisiert im Februar 2009 / Franz Stadelmann)
 
2007 hat die Unesco den Masoala-Nationalpark auf Madagaskar zum Weltnaturerbe erklärt.
 
Trekking durch den Masoala: Bilder der Masoala-Durchquerung
 
   

 

Diashow einer Trekkingtour von 
Susi und Urs Federer 2007 durch den Masoala

 

PRIORI Madagaskar Botschafter 

   Susi und Urs Federer sind
PRIORI Madagaskar Botschafter
und geben Ihnen gern telefonisch oder per eMail Auskunft über ihre Madagaskar-Reise und über PRIORI.
     

Tour 2: Trekking von Antalaha via Cap Est nach Maroantsetra Vom Indischen Ozean durch den Masoala-Naturpark nach Maroantsetra

Am nächsten Morgen fahren Sie mit dem Transportmittel der Lokalbevölkerung, dem Taxi Brousse, nach Süden bis zum Onive Fluss, den Sie auf einer Fähre überqueren. Sie beginnen Ihr Trekking mit einer rund 5-stündigen Pirogen-fahrt den Onive-Fluss hinauf. Sie machen es sich durch das Sitzen auf Ihren Kleidern im Einbau bequem und im Takt des Ruders lassen Sie die herbgrüne Landschaft an sich vorbei ziehen. (Je nach Wetter und Wasserstand fällt diese Pirogentour weg.)

Der kurvenreiche Küstenfluss scheint sich in die Hügel hineinzuwinden. Mag sein, dass Sie hier und dort ein Krokodil sehen. Bestimmt aber die reiche Vogelwelt und auch Lemuren, ebenso wie Chamäleons. Im Masoala leben zehn Lemurenarten und über 80 Vogelarten. Dann aber beginnt ihr mehrtägiger Marsch über die Hügel und durch die Talschluchten des Masoala. Dieses Waldgebiet ist zwar an den Aussenzonen bereits stark abgeholzt, um Pflanzfelder für den Anbau von Bergreis zu gewinnen. Aber dadurch ergeben sich grossartige Sichten bis hinaus in den weiten Ozean. Später wird der Wald sehr dicht und der Dschungel fast lichtundurchlässig. Nach dem Besteigen des höchsten Berges der Region belohnt Sie der knapp 70 Meter hohe Bevontsira-Wasserfall mit seiner imposanten Schönheit. Die Nordostküste liegt in der Regenzone und ist daher auch üppig und fruchtbar. Aber für die Wanderung heisst das auch, dass es Tropen-regen gibt und rund 20 Flüsse, die es zu durch-waten gilt. Dies ist ein Gefahrenmoment, denn die Steine sind glitschig. Dazu gehören auch die schlammigen und oft matschigen Pfade.

Dieses Trekking ist kein Spaziergang im lichten Wald, sondern verlangt eine sehr gute Grundkondition. Dafür aber durchquert man Regionen ohne Auto und ohne Strom und ist in jedem der kleinen Dörfer herzlich willkommen. Der Alltag während des Trekkings besteht zum Teil aus all den Annehmlichkeiten des Pfad-finderlebens, wie etwa Lagerfeuer und Über-nachtungen im Zelt unter einem sagenhaften Sternenhimmel. Das legendäre ‘Kreuz des Südens‘ ist zu sehen und Nachtwanderungen sind in der Umgebung des Camps möglich.

Nach rund sieben Tagen (je nach Marschtempo auch acht Tage) erreichen Sie einen Fluss und per Piroge gleiten Sie in Richtung Maroantsetra. Im kleinen Städtchen Maroantsetra erholen Sie sich von den Masoala-Strapazen in einem der Restaurants, in den vielen kleinen Bars oder auch am Strand. Fakultativ können Sie auch einen Ausflug auf die Insel Nosy Mangabe machen. Dort erwarten Sie Lemuren, ein Wasserfall und eine breitgefächerte Flora. Per Flugzeug reisen Sie dann von Maroantsetra wieder weg. Nach dieser Tour empfehlen wir einen mehrtägigen Badeaufenthalt auf Ste. Marie. Die Flüge ab Antalaha und Maroantsetra gehen jeweils via Tamatave nach Ste. Marie. Meist muss eine Übernachtung in Tamatave eingerechnet werden.

Dieses Trekking eignet sich für Wanderer mit bewährter Grundkondition, die sich mit einfachen Lebenssituationen zurecht finden und das Herz von Masoala erkunden wollen. Mit auf der Tour ist ein madagassischer Führer, der sich auch in Flora und Fauna auskennt. Begleitet wird die Gruppe von Trägern, die Zelte, Essen und Ihr Gepäck tragen. Dadurch umfasst eine Kleingruppe von zwei Leuten letztendlich eine Karawane von total acht bis zehn Leuten. Die Tour wird ab einer Person durchgeführt. Ab Ende Februar bis Mitte Juni raten wir von Touren ab, weil dann die Fusswege sehr schlammig sein können. Die Tour kann auch in ungekehrter Richtung gemacht werden, also von Maroantsetra nach Cap Est und Antalaha – dies nicht zuletzt entsprechend den Flugplänen.

Zwischen Mitte Juni und Mitte September kommen Buckelwale aus der Antarktis bis zur Bucht von Antongil und gebären dort ihre Jungen. Die gewaltigen Meeressäugetiere sind dann sehr gut zu beobachten.

Danach empfehlen wir einen Badeaufenthalt auf Ste. Marie. Die Flüge ab Antalaha und Maroantsetra gehen jeweils via Tamatave nach Ste. Marie. Meist muss eine Übernachtung in Tamatave eingerechnet werden.
 

Lesen Sie auch die NZZ-Reportage 'Von Menschen und Bäumen' von PRIORI-Chef Franz Stadelmann

Empfohlene Literatur zur Masoala-Region

Naturführer: Masoala Regenwald im Zoo Zürich
erschienen 2005, Zoo Zürich, ISBN 3-033-00397-4

Der sehr schöne Bildband von 160 Seiten führt durch die Flora und Fauna der Masoala-Halle im Zürcher Zoo und gleichzeitig durch die Natur der Masoala-Region im Nordosten Madagaskars. Erklärt werden Tier- und Pflanzenarten, aber auch Hintergründe zu Klima, Vegetation und Ökologie
.

Masoala - Das Auge des Waldes, erschienen 2003 im Th. Gut Verlag Stäfa Schweiz ISBN 3-85717-155-3
Das gut bebilderte Buch gibt einen lesenswerten Einblick in die Region des Masoala, in die Geschichte und die Kultur. Flora und Fauna werden ebenso gut abgehandelt. Dieses Werk von 140 Seiten ist weniger ein Bestimmungsbuch wie obiger Naturführer, sondern eher Lesestoff für jene, die sich vertieft mit der Ökologie des Masoala beschäftigen wollen.

 

 

Eine Pufferzone für den Masoala-Nationalpark

Auf der Masoala-Halbinsel in Madagaskar wird die geschützte Fläche jetzt erweitert.

Mit seinen 2400 Quadratkilometern ist der Masoala-Nationalpark das grösste geschützte Gebiet Madagaskars. Die Fläche entspricht in etwa den beiden Kantonen Zürich und Glarus zusammen – und soll nun vergrössert werden. «Der Nationalpark selbst wird nicht erweitert, aber dank einer Pufferzone wächst die geschützte Fläche auf 4000 Quadratkilometer», sagt Helen Crowley. Sie ist in Madagaskar als Hauptverantwortliche der Wildlife Conservation Society (WCS) tätig.

Die neue Schutzzone wird in Zusammenarbeit mit den Einheimischen umgesetzt. «Wir schliessen mit den Dörfern, die an den Park grenzen, Vereinbarungen ab», erklärt Crowley. Darin verpflichten sich die Dorfbewohner einerseits, einen Teil des Dorfwaldes unter Schutz zu stellen, andererseits gehen die geschützten Flächen in ihren Besitz über. Das ist neu – denn bis anhin gehörte das Land allen. Vor allem Bewohner aus den Städten kamen so in die Dörfer und nahmen sich, was sie brauchten. Vom neu erworbenen Wald werden in Zukunft somit nur noch die Dorfbewohner profitieren.

Reisplantagen bewässern
Auch der Zoo Zürich trägt seinen Teil für die Pufferzone bei und finanziert 25 Mikroprojekte, von denen 20 bereits realisiert worden sind. Der Bau von Bewässerungskanälen für Reisplantagen ist ein Beispiel von vielen. «Vorderhand geht es darum, der Bevölkerung zu zeigen, wie sie die bestehenden Ackerflächen besser nutzen kann und somit die Grenzgebiete des Nationalparkes vor der Abholzung verschont», sagt Alex Rübel, Direktor des Zoos Zürich.

Für die Bevölkerung der Stadt Maraonsetra – dem Eingangstor zum Masoala-Nationalpark – ist der Tourismus zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden. Dies zeigt ein Blick in die Besucherstatistik, aus der hervorgeht, dass im vergangenen Jahr 44,6 Prozent mehr Personen den Nationalpark besucht haben als 2003. Auch die Zahl der Schweizer hat sprunghaft zugenommen: Waren es im Jahr 2001 noch lediglich 31 Personen, wählten im Jahr 2004 bereits 250 Schweizer den Nationalpark als ihr Reiseziel.

Um dem ins Rollen kommenden Tourismus gewachsen zu sein, entsteht in Maraonsetra zurzeit ein neues Informationszentrum. Dort sollen die Besucher über den Park informiert werden, Broschüren erhalten und zugleich gut ausgebildete Führer für Touren in den Park buchen können. Diese Dienstleistungen, sofern es sie überhaupt gab, waren bislang an verschiedenen Standorten untergebracht.

Auch der Ausbildungsgrad einzelner Führer liess zu wünschen übrig. «Dieses Problems haben wir uns angenommen», sagt Crowley. Mehr Sorgen bereitet der WCS-Verantwortlichen derzeit ein anderes Thema. Seit dem Frühjahr ist ein bei der Masoala-Halbinsel vorgelagertes Korallenriff zu 40 Prozent abgestorben. Die Nationalparkbehörden bringen den Tod der Korallen mit den ungewöhnlich heissen Temperaturen von Januar bis März in Verbindung.

Zunehmende Bedeutung gewinnt Masoala auch bei den Schweizern Forschern. Momentan sind es gleich drei Projekte, die sich mit dem Nationalpark beschäftigen. Das Geographische Institut der Universität Zürich befasst sich mit der Auswertung von Satellitenbildern der Region und untersucht dabei die Entwaldungsrate der letzten Jahre in der Umgebung des Nationalparks. Ein Projekt des Museums König in Bonn und des Zoos Zürich hat sich des Panther- und Nasenchamäleons angenommen. Im Zentrum stehen Aspekte des Verhaltens, der Fortpflanzung und der Verdauung.

Samen für die Masoala-Halle
Beim dritten Projekt, unter der Leitung des Zoos Zürich, führen die Forscher regelmässig botanische Feldarbeit durch. Ziel ist es, einen Beitrag an die wissenschaftliche Dokumentation der floristischen Vielfalt des Masoala-Nationalparks zu leisten. Die dabei gesammelten Samen werden in Zürich kultiviert und dienen dazu, den Pflanzenbestand in der Masoala-Halle authentischer zu machen. In diesem Jahr sind bereits über 600 junge Bäume aus eigener Zucht in der Halle eingepflanzt worden.

Von Susanna Ellner, Tages Anzeiger, 05.07.2005 
mehr zu Madagaskar unter http://www.blog.de/main/index.php/madagaskar 


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